Vor dem eigentlichen Einzug war noch viel zu tun....

Der Umzug der Pferde sollte Anfang Juni sein.  Jetzt war noch viel zu regeln, organisieren und zu besorgen. Dann mussten wir auch sehen, was wir in der kurzen Zeit schaffen und was wir zurückstellen könnten.  Am einfachsten löste sich die wichtige Raufutterfrage: Von unserem bisherigen Stallbetreiber können wir künftig Heu und Stroh beziehen. Da können wir bei der Qualiät sicher sein, die war immer gut!

Im Mai war dann vor allem Aufräumen, Gestrüpp roden und Einzäunen angesagt. Und auch Kampf dem JKK... Während dessen wollte auch der Vermieter entrümpeln. Damit war er dann bis hin zum Einzug der Pferde auch gut beschäftigt. Einen letzten Bereich am Reitplatz  haben wir einfach abgesperrt, weil er das Zeug da  nicht mehr zeitig wegbekam. Es war einfach zuviel und was soll man Stress machen. Das stört da erstmal nicht, langfristig soll da der Anhänger stehen, dass man ihn zum Üben einfach mal vorziehen kann.

Einen Großteil vorhandener Pfosten haben wir zum Einzäunen weiterverwenden können. Ansonsten haben wir uns für Kunststoffpfähle und drei Reihen Seilkordel entschieden, mit einem Blankdraht extra dabei. Dieser wird zur besseren Leitfähigkeit parallel zur obersten Kordel verlegt und an ihr in Abständen auch befestigt. Dann kann kein loser Draht in Schlingen auf der Koppel liegen, wenn trotz Vorsorge und regelmäßiger Kontrolle mal was reißt. Die Tore sind mit Spiralfedern, Flatterband und Breitband gesichert, langfristig möchten wir natürlich gern Metalltore.
Aber alles geht eben nicht gleich.

neuer Zaunneuer Zaun

Der Weg um den See wurde erst mal für die Pferde abgesperrt, da wird zuletzt eingezäunt.
Zaun ziehen

Am Reitplatz vorbei wurde der Strom entlanggeführt zur Weide. Erst mal einfach als E-Zaun, später werden wir da parallel noch ein Erdkabel auf der Nicht-Pferdeseite verlegen, damit die Weide immer Strom hat, auch wenn jemand reitet. Denn am Reitplatz wollen wir den Strom  zum Reiten lieber unterbrechen. Solange wir zu zweit sind ist das Erdkabel aber noch nicht unbedingt notwendig, das kann also auch hinten an stehen.
Der Reitplatz ist mit Maschendraht eingezäunt, auch da müssen wir mittelfristig noch mal was vormachen, aber wie? Wir sind noch am überlegen.


Sobald der Reitplatz freigeräumt war, haben wir ihn noch mal akribisch abgesucht auf kleinen Restmüll wie Holzsplitter, Schrauben, Draht und andere gefährliche Reste. Ich habe ihn mehrfach komplett geharkt. Trotzdem waren immer wieder Glassplitter zu finden und  die Tretschicht muss auch  noch ergänzt werden, der Sandbelag ist recht dünn. Aber was nimmt man da am besten? Auch da müssen wir uns erst schlaumachen. Schließlich ist der Reitplatz gleichzeitig Paddock. Es soll nicht tief werden, soll keine schädlichen Beimischungen wie Teppichreste enthalten und möglichst immer bereitbar sein. Die eierlegende Wollmilchsau eben.

Den Durchgang zur großen Weide haben wir mit Spiralgriffen, Flatterband für die Sicht und 4cm Breitbandlitze zunächst komplett dichtgemacht, denn die Weide mussten wir auch erst mal komplett neu einzäunen. Aber auch das erst nach Einzug der Pferde, denn sie haben auf der kleineren Weide zunächst genug Gras und es war auch so noch viel zu tun vorher.

reitplatz

Die Balltränke musste komplett gereinigt werden, sie lief auch etwas über. Ob sie bei nur 2 Pferde nicht einfriert? Mal sehen...
Zunächst bekamen die Pferde einfach ihre gewohnten Bottiche. Sie  müssten diese Art Tränke auch erstmal kennen lernen.
Traenke

Mittlerweile war der Vermieter fleißig mit großem Gerät am Entrümpeln und so konnten wir kurz vor Einzug der Pferde schon mal Stroh einlagern.
Da unser alter Stallbetreiber aber nun gerade im verdienten Sommerurlaub war, haben wir einen Anhänger voll Stroh doch erst mal woanders gekauft.
stroh kaufen

Das Stroh wurde in der  "Notbox" gelagert:
Schön akribisch saubergemacht, eine Matte hingelegt und loses Stroh drauf verteilt und darauf haben wir die Ballen gestapelt.
Strohboxstrohbox

Einstreuen wollen wir kein Stroh, sondern nur zufüttern.  Die Einstreu konnten wir noch überlegen, vor dem Winter war sie ja noch nicht notwendig.   Gummimatten, Späne, wenn ja welche oder beides... seufz

Dazu brauchten wir natürlich auch jetzt Heu, denn etwas wollten wir lieber schon im Sommer liegen haben für alle Fälle. Unser „Lieferant“ war ja immer noch in Urlaub und so haben uns unsere lieben M&M-Freunde (siehe linkseite) einen Rundballen vorbei gebracht:

So sah es dort schon eher nach Heulager aus. Wenn auch noch sehr übersichtlich.  Aber es ist dort trockener Platz für diverse Rundballen.  Schön!

Heulager

Unentbehrlicher Helfer bei uns für alles und jedes: Egal was wohin zu transportieren war, ob nun Zaunpfähle über die Weide oder die Schränke zum Stübchen...  Der grenzgeniale Bollerwagen kam immer wieder zum Einsatz ob nun mit oder ohne Aufbau. Gekauft war er eigendlich zum Transport meines Zirkuspodestes, aber nun war er wirklich Gold wert!

Nach oben

Bollerwagen

Was lustiges: Was passiert mit oben offenen Stahlstangen mit festem Betonsockel: richtig -sie laufen voll und wenn man dann anbohrt passiert folgendes:
pfahl

Und diesen kleinen Kerl mußte ich erstmal nachschlagen:
Der Blutbär, oder JKK-Bär. Leider futtert er nicht genug JKK um diesem wirklich zu schaden. Nix mit biologischer Bekämpfung.
blutbär

Nach einem sehr arbeitsreichen Pfingstwochenende war es endlich geschafft: Die Pferde konnten einziehen! Sicherheitshalber hatte ich Pfingstsamstag nochmal den ganzen Reitplatz geharkt. Bis zum Schluss waren wir noch dabei,  alles sicher zu machen und zu kontrollieren. Sind alle Tore verkabelt, kommt überall Strom an, liegt wirklich nichts mehr Gefährliches rum... es sollte alles perfekt sein für die Pferde.

Die aus der Paddockbox gewohnte  Raufe stand extra mit gewohnten Heu aus dem alten Stall bereit, alles war sauber und bezugsfertig.
stall

Zum Stallwechsel haben wir die Pferde einfach geführt, dass klappte ohne Probleme und dauerte ja zu Fuß nur knapp 1/2 h.
Selbst kurz an der Bundesstrasse entlang (neben dem Radweg, zum Glück müssen wir nirgends dort auf der Strasse führen) war auch Elmi die Ruhe selbst.  Da es ein warmer Tag war, haben die Herren Arabs das frisch geharkte Gelände und die blühenden Weiden dann gleich entsprechend eingeweiht:

einzug
einzug

Neugierig beäugt von der Nachbarschaft:
einzug

Deutlich sieht man, dass Shaman von der Silage und dem frischen Maigras recht gebläht war. Nach drei Tagen auf ungedüngten Weiden war der Blähbauch weg!
shamanElmi

im StallShaman
Und dann wurde natürlich auch der Reitplatz, der ja gleichzeitig Paddock, ist richtig eingeweiht:

waelzenwälzen

Damit sahen sie auch gleich offenstalltauglich aus.

Dann habe ich noch das Stübchen ein letztes Mal gründlich geschrubbt, damit wir die Schränke aufstellen  konnten.  Das hatte ich mir für diesen Tag aufgehoben, denn so schnell wollten wir die Pferde sowieso nicht allein lassen. Jetzt musste ja auch noch der ganze Plünnkram einsortiert werden, der noch über war. Aber ich habe besser gleich ein paar Kisten daneben gestellt für den Flohmarkt... Kann doch nicht sein,  2 Pferdeanhängerladungen Tüddelkram. Na gut da waren auch die Schränke bei, die Tonnen, die Raufe, das Podest etc., aber trotzdem...wie kommen andere mit nur einem Sattelschrank aus?  Vieles aus der Flohmarkt-Kiste findet ihr künftig im Menü aus der Flohmarktseite wieder. Wer etwas brauchen kann -einfach mailen!

Zwischendurch haben wir uns immer mal hingesetzt und gemütlich die Pferde beobachtet bei einem Cappuchino. Endlich waren sie da!
Auf der Seeweide

Im Vordergrund sieht man noch das abgesperrte Osterfeuer.
Shaman war zu Anfang schon sehr unruhig, er war schließlich in dem alten Stall aufgewachsen. Dieses war sein erster „richtiger“ Stallumzug, nachdem ich ihn von der Zücherin geholt hatte. Und so dachte er sich  wahrscheinlich, wann geht es jetzt los mit Kurs oder wofür bin ich hier... Und schließlich vermisste er nicht zuletzt wohl den dritten Kumpel, mit dem er sich sehr gut verstanden hatte. Als ältester hatte er schließlich die Verantwortung.
Elmi hingegen war schnell recht ausgeglichen, er war schließlich schon so oft umgezogen in dem Jahr als er drei geworden war, dass er diesen Umzug jetzt gelassen sah.  Immerhin hat er mit uns und Shaman einen Großteil „seiner“ Herde mitgenommen, anders als früher.

 


Unser Abenteuer Offenstall geht jetzt also richtig los.


Nach oben